Vitamine und Spurenelemente für Pferde

Vitamine sind bei Pferden für einen optimalen Ablauf der gesamten Lebensfunktionen wichtig.

Eine der hauptsächlichsten Vitaminquellen ist frisches Raufutter, wobei allerdings der Vitamingehalt bei längerer Lagerhaltung abnimmt. Gras und Heu (Raufutter) sind die Basis vom Pferdefutter, der Schnittzeitpunkt der Gräser, sowie deren Zusammensetzung bestimmen den Vitamin-, Mineralstoff und den Proteingehalt.

In der Regel ist eine Zufütterung dieser Vitalstoffe mit Mineralfutter für Pferde nötig, um die Pferde optimal mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen. Vitaminmangel bei Pferden stört den Stoffwechsel und führt zu Krankheiten.

Vitamine sind bereits in einigen Futtermitteln wie z.B. im Raufutter enthalten, wieder andere werden vom Pferdekörper durch die eingenommenen Futterbestandteile produziert. Der genaue Bedarf bei Pferden an Vitaminen ist von Faktoren wie die Belastung, Haltung, Alter und Gesundheitszustand abhängig.

Welche Vitamine benötigt ein Pferd und wie viel davon?

Bei Vitaminen unterscheidet man zwischen fettlöslichen Vitaminen und den wasserlöslichen Vitaminen. Die angegebenen Rationen IE (internationale Einheiten) beziehen sich auf ungefähre Werte bei leichter Arbeit und einem Gewicht von 400 kg.

Fettlösliche Vitamine sind:

  1. Vitamin A – ca. 30000 IE
  2. Vitamin D – ca. 3600 IE
  3. Vitamin E – ca. 800 mg
  4. Vitamin K – genaue Mengen sind nicht bekannt

Diese Vitamine sind in frischem und grünem Gras ausreichend enthalten.

Wasserlösliche Vitamine sind:

  1. Vitamin C – wird vom Körper gebildet
  2. Vitamin B1 – ca. 30,4 mg
  3. Vitamin B2 – ca. 19 mg
  4. Vitamin B3, B5, B6, B12 und Vitamin B15
  5. Vitamin H (Biotin) – ca. 0,38 mg
  6. Folsäure

Bestimmte Mikroorganismen im Verdauungssystem der Pferde sind für die Produktion von den meisten dieser wasserlöslichen Vitamine zuständig.

Wofür sind welche Vitamine hilfreich?

  • Vitamin A – gut für das Immunsystem, Haut und Schleimhäute, Sehkraft, Nervenfunktionen
  • Vitamin B1 – Fettstoffwechsel, Kohlenhydratstoffwechsel
  • Vitamin B2 – Stoffwechsel, Hautregeneration
  • Vitamin B6 – gut für die Hämoglobinbildung, baut Fette, Kohlehydrate und Proteine ab
  • Vitamin B12 – Zellstoffwechsel
  • Vitamin C – Immunsystem, Muskelfunktion und Antioxidans
  • Vitamin D -gut für den Knochenaufbau
  • Vitamin E – Muskelfunktionen, Antioxidans, Fettstoffwechsel
  • Folsäure – beugt Anämie vor
  • Vitamin H – Fettaufbau und gut für die Huf- und Hornstruktur
  • Vitamin K – Blutgerinnung

Wo finde ich Vitamine für Pferde?

Obst und Gemüse sind Leckereien und versorgen Pferde mit wichtigen Vitaminen und Mineralien. Daher ist es vor allem im Winter wichtig Pferde mit Saftfutter zu versorgen.  Folgende Obst- und Gemüsesorten können verfüttert werden: Karotten, Rote Beete, Äpfel, Birnen, geschälte Bananen und Futterrüben.

Man sollte darauf achten, dass Obst und Gemüse, die Vitamine für Pferde beinhalten nicht schimmlig oder faulig sind, da verdorbene Früchte Giftstoffe enthalten und Koliken verursachen können. Vitamine und Mineralstoffe finden Sie aber auch in Zusatz- und Ergänzungsfutter.

Welche Vitamine sind in normaler Pferdenahrung nur spärlich zu finden?

Die normale Pferdenahrung bezieht sich hauptsächlich auf Raufutter, was aber nicht alle lebensnotwendige Vitamine- und Mineralstoffe enthält. Pferdefutter sollte daher auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden, da vor allem Fohlen, tragende und säugende Stuten, Pferde mit hoher Belastung und auch kranke Pferde eine zusätzliche Nahrungsunterstützung benötigen.

Oft leiden Pferde unter Mangelerscheinungen wie Magnesiummangel durch schlechte, oder nicht ausreichende Fütterung. Vor allem ein Mangel an Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Jod, Selen und Kalzium tritt besonders in den Wintermonaten auf.

Welche Vitamine sind in Pferdehanf enthalten?

Im Pferdehanf sind nicht nur wichtige Mineralien, Vitamine und Spurenelemente für Pferde wie Calzium, Eisen, Kalium, Magnesium und Zink enthalten, sondern auch alle Vitamine, die Pferde und Fohlen für einen guten Gesundheitszustand brauchen und die nicht alleine über das Rau- und Grünfutter abgedeckt werden.

Vitamin B1, B2, B3, B6, Vitamin C für das Immunsystem und Vitamin E, sowie ungesättigte Fettsäuren, essentielle Aminosäuren und Antioxidanten sind im Pferdehanf enthalten, weshalb man mit nur einem einzigen Produkt, den gesamten Nahrungsbedarf als Zusatzfutter bei Pferden abdecken kann.

Wie sinnvoll sind Spurenelemente für Pferde?

Pferde benötigen für ihre Gesundheit über 20 verschiedene Mineralstoffe und Vitamine. Einige davon werden in größeren Mengen benötigt, andere in nur kleinen Mengen. Mineralstoffe die in größeren Mengen benötigt werden, nennt man Mengenelemente. Die nur in geringen Mengen benötigten Mineralstoffe bezeichnet man als Spurenelemente (auf dieser Seite finden Sie Informationen darüber, welche Vitamine Pferde benötigen).

Spurenelemente sorgen für eine optimale Steuerung von den wichtigen Stoffwechselprozessen, wie beispielsweise den Knochenaufbau, Bildung vom roten Blutfarbstoff und die Regelung von den hormonellen Abläufen. Wenn in der Pferdeernährung ein oder mehrere Spurenelemente fehlen, kann die Körperfunktion zum Erliegen kommen.

Spurenelemente in der Pferdefütterung sind:

  • Eisen – wichtig für die Bildung der roten Blutstoffe und den Sauerstofftransport. Eisen (Fe) ist in vielen Futtermitteln enthalten.
  • Kupfer – wichtig für die Knochenentwicklung, Bindegewebsbildung, sowie Blut-, Nerven und Pigmentbildung. Kupfer (Cu) ist in Getreide, Kräuter und in Samen enthalten.
  • Zink – wichtig für die Haut– und Haargesundheit, Knochenbildung und die Milchproduktion. Zink (Zn) ist in Getreidekeimen, Hefe und Kleie enthalten.
  • Mangan – wird für verschiedene Enzymprozesse, vor allem im Mineralien- und im Fettstoffwechsel, benötigt und ist wichtig für die Funktion der Eierstöcke. Mangan (Mn) ist in Grünfutter und in Weizenkleie enthalten.
  • Kobalt – wirkt unterstützend auf die Eisenaufnahme und auf die Produktion von Vitamin B12. Kobalt (Co) findet man im Grünfutter und auf der Weide.
  • Jod – wird für die Schilddrüsen und die Hormonproduktion benötigt und ist im Seetang und in Meersalz enthalten.
  • Selen – wirkt als Antioxidans und wirkt sich auf den Muskelstoffwechsel aus. Selen (Se) ist hauptsächlich in Pflanzen enthalten.
  • Bor, Chrom, Fluor, Molybdän, und Zinn – diese essentiellen Spurenelemente sind in der Regel bei normaler Fütterung auch ausreichend vorhanden. Chrom hat übrigens Einfluss auf die Insulinbildung.

Ein Mangel an Spurenelementen ist im Blutbild sehr schwer festzustellen, da der Pferdeorganismus eine Unterversorgung ausgleicht, um so lange wie möglich alle benötigten Funktionen zu kompensieren.

Vitamine und Pferdehaut

Das größte Organ beim Pferd ist die Haut, die den Pferdekörper wie eine Hülle umschließt. Die Haut beim Pferd übernimmt die Thermoregulation, schützt vor Feuchtigkeitsverlust und dient der Kommunikation, da sie Sinnesorgane und auch verschiedene Drüsen beherbergt. Die Pferdehaut besteht aus drei Schichten, und zwar aus der Oberhaut oder auch Epidermis genannt, aus der Lederhaut und aus der Unterhaut.

Die Haut bewehrt sich in der Immunabwehr und dem Stoffwechsel. Hier ist sie als wichtiges Ausscheidungsorgan für Schlacken und Abbauprodukten von Nutzen. Insekten und die Umwelteinflüße wirken sich auf die Haut der Pferde negativ aus, aber auch eine unzureichende oder sogar falsche Fütterung belasten den Stoffwechsel und somit auch die Haut.

Wie ist der Aufbau der Haut beim Pferd?

  • Die Oberhautist mit dem Pferdefell bedeckt, hier befinden sich auch die braunen Pigmente. Die Oberhaut ist wiederum in zwei Schichten gegliedert, wobei die oberste Schicht aus abgestorbenen und hornhaltigen Zellen besteht und in der unteren Schicht befinden sich die Hautkeimzellen, die für die Bildung von Hornschuppen oder Hornzellen verantwortlich sind und das Dickenwachstum der Epidermis beeinflussen.
    • Unter der Oberhaut befindet sich die dünne Lederhaut, in der zahlreiche Sinneszellen und Nerven, aber auch Drüsen, Blutgefäße und Haarwurzeln sind. Die Lederhaut besteht aus eher festen Bindegewebsfasern und funktioniert auf Grund der enthaltenen Blutgefäße auch als Blutspeicher. Die Haarwurzeln an der Lederhaut sind Talgdrüsen, die für das Einfetten der Haut und der Pferdehaare sorgen.
    • Die unterste Hautschicht ist die Subcutis, oder Unterhaut genannt, mit viel Fettgewebe. Die zahlreichen Schweißdrüsen bei Pferden befinden sich in der Unterhaut, diese sind besonders am Hals, an den Flanken und auch im Schulterbereich sehr zahlreich.

Das zentrale Nervensystem bei Pferden steuert das Schwitzen und reguliert den Wärmehaushalt. Pferdeschweiß setzt sich hauptsächlich aus Wasser und aus Natriumchlorid zusammen. Bei Hitze oder Anstrengung verdunstet der Schweiß auf der Pferdehaut und diese Substanzen gehen somit verloren.

Wie sollte die Haut vom Pferd aussehen?

Die Haut beim Pferd ist der Spiegel der Gesundheit und gibt Aufschluss über das Befinden des Pferdes. Bei stumpfen und struppigen Fell, sowie bei Hautproblemen, können tiefere liegende Störungen des Organismus zugrunde liegen. Die Haut beschützt vor Überhitzung, Unterkühlung und Feuchtigkeitsverlust und sorgt dafür, die innere Körpertemperatur von etwa 38,5 ºC zu erhalten.

Wie kann ich die Haut beim Pferd durch Vitamine schützen?

Mit angemessenen, ausgewählten Vitaminen für Pferde kann man die Haut vom Pferd schützen. Der Bedarf an solchen Vitaminen sollte von einem Tierarzt, je nach Lebensalter und Leistungsbedarf, durch Mineralfutter angepasst werden. Die Durchblutung kann durch Vitamine angeregt werden, so dass die Haut wieder an Glanz und Vitalität gewinnt. Besonders bei Fellwechsel sollte man auf die Haut der Pferde achten und diese mit vitamin- und mineralstoffhaltiger Fütterung unterstützen. Bei Fellwechsel und Mangel an Nährstoffen kann es zu Hautausschlag, Pilzerkrankungen, Ekzemen, Mauke und auch zu Koliken kommen.

Pferde sind auch in der Natur oft stundenlang mit der Pflege von Haut und Fell beschäftigt, deshalb sollten die Vierbeiner täglich gepflegt werden. Das Fell und die Haut ist von Schweiß und Schmutz zu reinigen und zu bürsten. Die Haut wird durch kräftiges Bürsten viel besser durchblutet und der gesamte Pferdeorganismus angeregt. Auch die Atmung der Haut wird durch eine gute Pferdepflege verbessert. Öl, besonders Leinöl, wirkt sich positiv auf die Haut der Pferde aus und sorgt für glänzendes Fell. Zu viel Pflege, vor allem mit Shampoos und Zusatzstoffen, kann sich allerdings wieder schädlich auf die Haut der Pferde auswirken.